Narben abdecken per Tattoo eröffnet die Möglichkeit, Körpergeschichten in ausdrucksstarke Kunstwerke zu verwandeln. Viele Menschen empfinden ihre Narben als störend oder als ständige Erinnerung an Unfall, Operation oder schwere Zeit. Ein Cover Up Tattoo kann nicht nur das Hautbild harmonisieren, sondern auch das Selbstbewusstsein stärken und negative Assoziationen in etwas Positives umwandeln.

Ein Tattoo kann mehr sein als nur Hautverzierung

Obwohl medizinische Narbenpflege vieles leisten kann, bleiben viele Narben ein Leben lang sichtbar. Ein Tattoo als Narben Cover Up ist ein kreativer Weg, mit dem Sie Ihrem Körper eine neue Ausdrucksform schenken. Durch gezielte Gestaltung wird die Narbe Teil eines größeren Motivs und verliert ihren isolierten Charakter. Die psychologische Wirkung darf hierbei nicht unterschätzt werden: Wer mit einem Tattoo Narben abdecken lässt, berichtet häufig von einem gesteigerten Selbstwertgefühl. Der Akt des Überdeckens symbolisiert einen Neuanfang – Sie übernehmen die Kontrolle über Ihre Körpergeschichte und gestalten sie bewusst neu.

Die richtige Vorbereitung auf Ihr Cover-Up Projekt

Vor dem ersten Termin sollten Sie Ihre Narbe gründlich beurteilen lassen. Ein erfahrener Tätowierer prüft Hautstruktur, Pigmentierung und mögliche Kontraktionen. Diese Faktoren bestimmen, wie das Motiv später wirken wird und welche Farben am besten haften. Die Narbe muss komplett ausgeheilt sein, bevor die Haut an dieser Stelle tätowiert werden kann, und darf für ein Cover up nicht zu erhaben sein. Ein ausführliches Beratungsgespräch ist unverzichtbar. Besprechen Sie Stil, Größe und Platzierung des Tattoos. Beispielfotos bzw. Referenzen helfen dem Künstler, Ihre Wünsche exakt umzusetzen.

Stilrichtungen und Motive

Cover Up Tattoos lassen sich in nahezu jedem Stil realisieren – von filigranen Linienzeichnungen bis hin zu farbenfrohen Illustrationen. Besonders beliebt sind florale Ornamente, geometrische Muster und Mandala-inspirierte Kompositionen. Wer eine kraftvolle, traditionelle Variante sucht, kann sich für ein Maori Tattoo entscheiden, das mit seinen organischen Formen und symbolischen Bedeutungen perfekt Narben akzentuiert und kaschiert. Farben spielen eine zentrale Rolle: Dunkle Flächen wie Schwarz oder sattes Dunkelgrün eignen sich gut, um besonders markante Narben zu verbergen. Helle Partien im Motiv lockern das Gesamtbild auf und setzen feine Details in Szene.

Ablauf einer Cover Up Sitzung

Zu Beginn reinigt der Tätowierer die Haut und trägt eine dünne Schablone des Motivs auf. Beim eigentlichen Stechen ist eine langsame, behutsame Vorgehensweise wichtig, damit die empfindliche Narbe nicht überreizt wird. Die Intensität der Nadelschläge kann leicht variieren, je nachdem, wie widerstandsfähig die Haut um die Narbe ist. Nach etwa zwei bis vier Stunden ist eine erste Sitzung meist abgeschlossen. Bei stärker ausgeprägten Narben oder großflächigen Designs kann eine zweite oder dritte Einheit nötig sein. Die Abstände zwischen den Sitzungen sollten drei bis sechs Wochen betragen, damit die Haut ausreichend Zeit zur Regeneration hat.

Pflege und Regeneration

Unmittelbar nach dem Stechen wird die tätowierte Fläche mit einem luftdurchlässigen Folienverband versorgt. Dieser schützt vor Schmutz und Bakterien. Während der ersten Tage sollten Sie das Tattoo zweimal täglich vorsichtig mit einer parfümfreien Waschlotion reinigen und eine heilungsfördernde Salbe dünn auftragen. Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung und Schwimmbäder, bis die Haut vollständig abgeheilt ist. Sorgen Sie draußen für einen geeigneten Sonnenschutz, um Farbverlust und Pigmentveränderungen zu minimieren. So stellen Sie sicher, dass Ihr neues Kunstwerk lange frisch und kontrastreich bleibt.

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