So unterschiedlich wie wir Menschen sind auch unsere Haare. Jedes Haar benötigt daher auch eine andere Pflege und nicht alles, was der Kopfhaut guttut, ist auch für das Haar gut. Meist findet man erst nach langem Ausprobieren die richtige Haarpflege, die zum eigenen Haar passt und das Frisieren dennoch nicht erschwert. Viele Haarkuren sind besonders teuer und nützen dem Haar nicht mehr als die günstigen Varianten. Viele Kuren kann man auch selbst zusammenmischen, ganz einfach mit den Lebensmitteln, die ohnehin im Haushalt vorhanden sind. Beispielsweise ist Rizinusöl für Haare als Kur sehr pflegend. Ebenso soll Omega 3 die Haare gesund und glänzend pflegen. Im Internet sind inzwischen viele tolle Tipps für selbst gemachte Haarkuren zu finden. Allerdings auch unzählige Tipps, die von grenzwertig über nutzlos bis gesundheitsschädigend reichen.
Erste Phase ist die Bedarfsermittlung
Nicht jedes Haar benötigt eine schwere und besonders pflegende Haarkur. Kurz gesagt gilt, wer seine Haare nicht schädigt, braucht sie auch nicht kurieren. So einfach ist es im richtigen Leben natürlich nicht wirklich. Die Sonne greift ebenso wie Wind und Heizungsluft bereits die Haare an, bevor man überhaupt mit einer chemischen Verbindung, wie einer Haarfarbe oder einer Dauerwelle begonnen hat, die Haare zu strapazieren. So können also viele Faktoren negativ auf die Haare einwirken und sie schädigen. Je nach Stärke und Volumen der Haarpracht ist es dann wichtig, mit einer Haarkur die Schädigung wieder zu beheben. Verschiedene Öle helfen gegen Spliss und Haarbruch, sind jedoch bei dünnem Haar zu schwer und machen es nur fettig. Wobei man leider bei richtig gesplisstem Haar ohnehin zunächst einen Spitzenschnitt benötigt, denn gespaltene Haare werden auch mit der besten Kur nicht wieder zusammengefügt.
Die Haarpflege für Extensions ist wiederum eine andere als für lebendes Haar, das noch in der Kopfhaut wurzelt. Sie benötigen eine leichte aber dennoch ölhaltige Haarkur, die möglichst nicht zu nah an die Kopfhaut gelangen sollte. Die Verklebungen der Extensions können durch bestimmte Öle angelöst werden. Daher sollte man bereits bei dem Friseurbesuch, bei dem die Extensions angebracht werden nach der richtigen Haarkur und einem Conditioner für diese spezielle Verlängerungsmethode gefragt werden. Schließlich wirken nur gesunde und glänzende Extensions auch natürlich und nicht wie Fremdkörper im Haar.
Haarkur aus der eigenen Küche
Unzählige gute und weniger gute Tipps gibt es heute im Internet, wie man sich seine Haarkur selbst zusammenbrauen kann. Eine Haarkur aus Mangofruchtfleisch, etwas Kokosöl und einem Eigelb kann beispielsweise stärkend auf die Haare wirken. Die Bestandteile werden bei diesem Rezept ebenso wie bei allen anderen selbst gemachten Haarkuren mit einem Pürierstab fein zu einem glatten Brei vermischt. Die meisten Kuren, die man sich so selbst herstellen kann, benötigen eine erheblich längere Einwirkzeit, als es bei den gekauften Produkten der Fall ist. Eine zu lange Einwirkzeit hat allerdings keine negativen Auswirkungen, so ist eine halbe Stunde für die meisten Rezepte als Einwirkzeit durchaus zu empfehlen. Alle selbst hergestellten Kuren benötigen aber viel lauwarmes Wasser, um sie wieder aus den Haaren herauszubekommen.
Seit Langem bekannt ist eine Mischung aus Honig und Ei, die das Haar geschmeidig machen soll. Auch wenn einige Rezepte das komplette Ei verwenden, ist doch davon abzuraten, da das Eiweiß regelrechte Klebeeigenschaften besitzt und schwer wieder zu entfernen ist und zum anderen eher austrocknend wirkt. Etwas Olivenöl oder auch Sonnenblumenöl sollte die Honig- und Ei-Mischung flüssig genug machen, damit es gleichmäßig auf dem handtuchtrockenen Haar verteilt werden kann. Man sollte immer nur so viel einer Haarkur selbst anmischen, wie man gerade benötigt, da die natürlichen Wirkstoffe schnell schwinden und das Produkt auch leicht schlecht wird. Im Zweifel sollten die selbst gemachten Kuren noch einmal mit ein wenig mildem Shampoo nachgewaschen werden. Besonders wenn man eine Bierkur für die Haarpflege nutzt. Man möchte schließlich nicht im Büro für einen Trinker gehalten werden, nur weil man seine Haare pflegt.
Finger weg von Salzen und Peelings
Es sind aber wie erwähnt auch viele Tipps im Netz verzeichnet, die gerade bereits geschädigte Haare zusätzlich strapazieren. Dazu gehören vor allem die Haarkuren zum Selbermachen, die Meersalz oder grobe Substanzen enthalten. So wird häufig als Peeling für die Haare eine zerkleinerte Masse aus Sonnenblumenkernen und Meersalz empfohlen. Das Salz trocknet aber die Haare stark aus und raut sie auf. Ebenso verhält es sich mit anderen Peelings, die inzwischen für die Haare auf dem Markt sind. Es gibt absolut keinen Grund, aus dem bei Haaren ein Peeling angewendet werden sollte. Im Gegensatz zu unserer Haut verfügen die Haare nicht über nachwachsende Schuppenschichten, sondern lediglich über eine obere Schicht, die wenn sie stark aufgerissen wird, nicht wieder zu heilen ist. Außer natürlich mit einer Schere.
Ebenso negativ ist das angebliche Hausmittel von Milch mit Zucker, das Fülle ins Haar bringen soll. Viele empfehlen dazu noch grob gehackte Haselnüsse. Besonders um krauses Haar zu Pflegen sollte davon Abstand genommen werden. Zum einen bekommt man diese Kur buchstäblich nie wieder aus dem Haar und zum anderen werden die Haare geschädigt. Milch mit Haselnussmehl hingegen wäre, ohne den Zucker durchaus zu empfehlen. Besser ist aber ein gutes Nussöl in Verbindung mit der Milch als Haarkur.