Wer sein Haar oft färbt, glättet oder Sonneneinstrahlung aussetzt, kennt das Problem: Strapaziertes Haar. Vor allem bei einer langen Haarpracht fragt sich Frau, ob Abschneiden nun die einzige traurige Lösung ist. Was tun gegen strapazierte Haare?, lautet die Preisfrage, auf die es zum Glück noch andere Antworten gibt als: Zopf ab.

Angegriffenes Haar ist in der Regel trocken und spröde. Um wieder zu Glanz und Volumen zu gelangen, benötigen strapazierte Haare vor allem eine sanfte Pflege: Das Haar sollte nicht täglich gewaschen werden, es hat sonst überhaupt nicht die Möglichkeit, sich zu regenerieren, da natürliche Rückfettungs-Prozesse ständig gestoppt werden. Waschen Sie strapazierte Haare nicht öfter als zwei- bis dreimal pro Woche. Es sollte ein mildes Shampoo verwendet werden, das die Kopfhaut nicht reizt. Empfehlenswert ist ein parfümfreies Baby-Shampoo oder ein Shampoo auf der Basis von Kamille. Verwenden Sie nicht mehr als eine Portion, die der Größe einer Walnuss entspricht und shampoonieren sie das Haar nicht zu lange. Es ist ein Irrglaube, dass das Haar besonders sauber wird, wenn man es ordentlich einschäumt. Der Schaum im Shampoo enthält oft aggressive Substanzen, die wertvolle Mineralien ausspülen und an die Haarsubstanz gehen.

Eine Kur ist Pflicht, der Föhn ist tabu

Spülen Sie das Haar nach dem Shampoonieren immer gründlich aus, damit keine Seifenreste zurückbleiben, die das Haar verkleben. Verwenden Sie dazu im letzten Spülgang viel kaltes Wasser, denn es trägt dazu bei, die Poren zu schließen. Zudem regt kaltes Wasser die Durchblutung der Kopfhaut an.

Verwenden Sie nach dem Shampoo auf jeden Fall eine Kur, zumindest jedoch eine Spülung für strapazierte Haare. Eine besondere Wohltat für strapaziertes Haar ist eine Haarmaske mit nährenden Inhaltsstoffen wie etwa Karité-Butter oder Olivenöl. Eine solche Maske nährt und pflegt das Haar bis in die Spitzen. Vor allem bei feinem Haar sollte das Produkt gründlich in die Spitzen einmassiert werden. So werden brüchige Haare, die zu Spliss neigen, besser geschützt. Es erhält seine Fülle und seinen Glanz zurück und wird widerstandsfähiger gegen schädliche Einflüsse von außen, wie etwa heiße Föhnluft.

Apropos heiße Föhnluft: Die sollten Sie – so oft es geht – meiden. Im Sommer sollte das Haar möglichst einfach lufttrocknen. Das dauert zwar länger, aber das Haar wird es mit Fülle und Glanz danken. Heiße Föhnluft ist Streß pur für Haar und Kopfhaut. Falls es morgens schnell gehen muss, versuchen Sie doch einfach, Ihr Haar bereits am Vorabend zu waschen und lassen Sie es lufttrocknen, während Sie gemütlich im Fernsehsessel sitzen, oder ein Buch lesen. Noch schädlicher als der Föhn ist für bereits angegriffenes Haar ein Glätteisen. Hier wird das Haar der heißen Luft ja unmittelbar ausgesetzt. Versuchen Sie statt dessen, Ihr Haar ausgiebig auszubürsten und massieren Sie einen glättenden Balsam ein. Vermutlich werden Sie so nicht dasselbe Ergebnis erzielen, wie mit einem Glätteisen – doch Ihre Haarstruktur wird Ihnen die schonende Behandlung danken.

Auch auf das andere Extrem – eine Dauerwelle – sollten Sie Ihrem Haar zuliebe möglichst verzichten. Jeder Stylist, dem Sie die Frage stellen: Strapaziertes Haar, was tun?, wird Ihnen diese Antwort geben.

Die Wirkstoffe einer Dauerwellenbehandlung dringen tief in die Haarstruktur ein und zerstören seine natürliche Substanz. Deshalb führt nach einer herausgewachsenen Dauerwelle am Abschneiden der Haarpracht meist kein Weg mehr vorbei.

Ebenfalls schlecht für das Haar ist der berühmte Turban, in den man das Haar einwickelt, um es schneller zu trocknen. Das Haar ist in nassem Zustand besonders empfindlich und neigt – streng zusammengewickelt – eher zu Haarbruch. Aus demselben Grund sollte das Haar nach dem Waschen auch nicht zu stark gerubbelt werden.

Noch ein Tipp zum Punkt: Strapazierte Haare, was hilft? Um strapazierte Haare zu vermeiden, sollten Sie nicht zu viele Sonnenbäder nehmen. Falls Sie nicht darauf verzichten möchten, tragen Sie einen Hut oder eine Badekappe, wenn Sie ein Bad im Meer nehmen. An der Küste wird Ihr Haar übrigens nicht durch die Sonneneinstrahlung beeinflusst – auch das Salz in Luft und Wasser tut sein übriges, um das Haar zustätzlich zu strapazieren. Spülen Sie Salzwasser immer sofort nach dem Baden gut aus!

Falls Sie regelmäßig ein Solarium besuchen, sollten Sie auch dort eine Kopfbedeckung tragen, um Ihr Haar zu schützen: Ein simples Dreieckstuch erfüllt diesen Zweck allemal.

Nun zum Styling: Um angegriffenes Haar glänzen zu lassen, empfehlen sich Produkte, die auf natürlichen Inhaltsstoffen basieren und das Haar nicht belasten. Schaumfestiger auf der Basis von Aloe Vera, Walnuss oder Bier können viel dazu beitragen, den natürlichen Säuremantel des Haars zu stabilisieren und ihm wieder zu mehr Farbglanz zu verhelfen. Vermeiden Sie möglichst Sprays, die das Haar stark verkleben. Falls es doch einmal Spray oder Haarlack sein muss, bürsten Sie das Haar auf jeden Fall am Abend gründlich aus, um letzte verklebende Reste zu entfernen. Viel Erfolg mit diesen Tipps zum Thema: Strapazierte Haare, was tun?