Ein tolles Make Up ist erst dann wirklich perfekt, wenn auch ein Rouge aufgetragen wurde, das genau zum Typ und Styling passt. Sowohl die Auswahl des richtigen Rougeprodukts als auch das Auftragen bedürfen etwas Fingerspitzengefühl, denn eine unpassende Farbe oder die falsche Schminktechnik können leicht den Eindruck des ganze Make Ups ruinieren.

Ein echter Make Up Klassiker

Schon seit Jahrhunderten wird Rouge verwendet, um dem Gesicht Konturen und natürlich wirkende Schönheit zu verleihen. Bereits die vornehmen Damen zu Zeiten von Barock und Rokoko schätzen die künstliche Wangenröte und trugen sie großzügig auf ihren weißgepuderten Gesichtern auf. Auch im 19. Jahrhundert und im ersten Drittel des 20. Jahrhundert standen Rougepuder und -creme hoch im Kurs. Denn damals galt Blässe noch als Zeichen von besonderer Vornehmheit und war das allgemein angestrebte Schönheitsideal. Wangenröte war dabei unentbehrlich, damit das geschminkte Gesicht nicht zu maskenhaft wirkte.

Mit dem Aufkommen des Sonnenbadens und gebräunter Haut als Inbegriff von Attraktivität verloren Rougeprodukte ein wenig an Popularität. Doch langsam setzt sich immer mehr die Erkenntnis durch, dass es langfristig weder gesund noch schön ist, als Mittel-Europäerin einen dunkelbraunen Teint durch ausgedehntes Bräunen am Strand oder im Solarium erreichen zu wollen. Stattdessen wird heute eine natürliche Gesichtsfarbe bevorzugt, die weder zu blass noch zu braun ist. Selbstverständlich sieht jede Frau noch schöner aus, wenn sie sich schminkt und dabei neben Make Up, Lidschatten und Lippenstift auch einen Augenbrauenstift, Lippenkonturenstift und Creme- oder Puderrouge verwendet. Übrigens spielt Rouge auch bei einem Anti Age Make Up eine große Rolle, weil es dem Gesicht jugendliche Frische schenkt.

Die Auswahl der richtigen Farbe

Wenn man sich ein neues Rougeprodukt kaufen möchte, sollten dabei verschiedene Aspekte berücksichtigt werden. Die Wangenröte soll nicht nur zum eigenen Hautton und der Farbnuance des Make Ups passen, sondern auch zur Farbe der Lippen und gegebenenfalls des Nagellacks. Ansonsten besteht immer die Gefahr, dass das Ergebnis zu angemalt und künstlich wirkt. Nicht zuletzt sollte natürlich das ganze Make Up einschließlich des Rouge zur Kleidung und Haarfarbe passen. Zumindest für sehr wichtige Anlässe, wie zum Beispiel die eigene Hochzeit oder eine wichtige Firmenveranstaltung, sollte man bei Unsicherheit eine professionelle Beratung durch eine Kosmetikerin oder eine Parfümerieangestellte in Anspruch nehmen.

Damen, die gerne einmal Kleidung in verschiedenen Farben tragen, sollten sich dementsprechend auch mehrere Rougeprodukte zulegen, damit sie immer den passenden Ton zur Garderobe auswählen können. Genauso kann es Sinn machen, sich für den Sommer und den Winter unterschiedliche Rougefarben zu kaufen. Denn in der kalten Jahreszeit sind die meisten Frauen einfach blasser als im Sommer. Während zu gebräunter Haut warme Rot- und Orangetöne besonders schön aussehen, sollte man im Winter eher kühlere Rotfarben bevorzugen, die auch etwas blaustichig sein dürfen. Selbstverständlich sollte dann auch die Farbe des Lippenstifts und des Nagellacks genau auf den jeweiligen Rougeton abgestimmt werden. Gute Kosmetikhersteller bieten immer Lippenstifte, Rouge und Nagellack in denselben Rottönen an, so dass man nicht viel falsch machen kann.

Das richtige Auftragen

Das Schminken mit Rouge will gelernt sein. Dabei sollte die Form des Gesichts genau beachtet werden. Mit Rougepuder und -creme kann man geschickt kleine Schönheitsfehler korrigieren und dem Gesicht eine ansprechendere Form geben. So kann man ein zu rundes Gesicht etwas schmaler wirken lassen, kantige Züge mildern oder auch umgekehrt bei einem eher kindlichen Aussehen einen markanteren Ausdruck erzeugen. Damit die gewünschte Wirkung erzeugt wird, sollte das Rougeprodukt grundsätzlich bei breiten Gesichtern nach innen und bei schmalen Gesichtsformen nach außen aufgetragen werden. Wichtig ist auch, dass es immer exakt unter dem Wangenknochen und je nach Gesichtstyp eher in Form einer länglichen oder runden Fläche verteilt wird. Genaue Anleitungen mit anschaulichen Zeichnungen kann man in Kosmetikzeitschriften oder auch im Internet finden.

Puderrouge ist prinzipiell einfacher aufzutragen und für fettige Haut sowie Mischhaut wesentlich besser geeignet als Cremerouge, weil es überschüssiges Fett absorbiert und einen langanhaltenden mattierenden Effekt besitzt. Bevor Puderrouge auf den Wangen verteilt wird, sollten das Make Up sowie leichter Gesichtspuder ebenmäßig aufgetragen werden. Um Puderrouge gleichmäßig und nicht zu dick zu verteilen, wird ein Pinsel mit einer großen Quaste verwendet. Frauen mit trockener Haut kommen meist mit Cremerouge besser zurecht. Auch sie sollten zunächst ein gutes Make Up für trockene Haut verwenden. Wenn ihre Gesichtshaut darüber hinaus noch sehr empfindlich ist und zu Rötungen und anderen Irritationen neigt, ist ein Produkt aus der Apotheke, wie zum Beispiel das Make Up von Clinique, besonders empfehlenswert. Anfänger sollten bei der ersten Verwendung von Rougeprodukten eher etwas zurückhaltend sein. Das Ziel ist es, dass Rouge nicht als solches erkannt wird, sondern von anderen Menschen als frische Gesichtsfarbe wahrgenommen wird. Wer unsicher ist, sollte sich das Ergebnis auch draußen bei Tageslicht ansehen, hier erkennt man sofort, wenn man versehentlich zu dick aufgetragen hat.