Der ungefähre Zeitpunkt, an dem wir graue Haare bekommen, wird bereits vor unserer Geburt festgelegt. Sollten die Haare sich jedoch sehr viel früher als in der restlichen Familie üblich, ihrer Farbe entledigen, ist dies als Alarmsignal zu sehen und man sollte sich vorsichtshalber untersuchen lassen. Doch in den weitaus meisten Fällen werden die Haare ganz einfach zu ihrer Zeit grau, ob es uns gefällt oder nicht. Da graue Haare häufig in der Gesellschaft als ein Zeichen von Alter und mangelnder Vitalität gesehen werden, hat die Forschung der Haarpflegeindustrie sich alle Mühe gegeben, diesen Vorgang zu berichtigen. Inzwischen muss niemand mehr graue Haare akzeptieren, der das nicht möchte.

Natürliche Farben für eine neue Jugendlichkeit

In früheren Jahren sah gefärbtes Haar schnell aus wie eine künstliche Helmfrisur, teilweise wirkten Perücken deutlich natürlicher als das eigene Haar. Die Haarprodukte für Färbungen waren nur in recht wenigen Nuancen erhältlich und fielen noch dazu in vielen Fällen völlig anders aus als eigentlich geplant. Mit braun gefärbten Haaren konnte man außerdem nicht in einen gechlorten Swimmingpool, da die braune Haarfarbe durch das Chlor grün wurde. Die Zeiten sind heute erfreulicherweise vorbei und kaum jemand sieht noch, wenn die Haare chemisch behandelt wurden. Häufig beginnen die ersten grauen Haare schon um den dreißigsten Geburtstag herum zu sprießen, die meisten Frauen sind davon nicht besonders erbaut.

Hat man von Natur aus blonde Haare, fallen graue Haare zunächst kaum auf und werden oft erst sehr viel später bemerkt als es bei dunklem Haar der Fall ist. Während einige wenige Frauen völlig selbstbewusst zu diesen ersten Anzeichen des Alterns stehen, beginnen andere nun mit den ersten Versuchen ihre alte Haarfarbe wiederauferstehen zu lassen. Was also tun gegen graue Haare, fragen sich viele Betroffene. Bei nur wenigen und vereinzelten grauen Haaren reicht meist eine Schaum- oder Geltönung, die ganz schonend einen Schimmer in das Haar zaubert. Die zweite Stufe der Farbberichtigung ist es dann, sich Strähnen in die Haare ziehen zu lassen. Wenn die grauen Haare dann großflächig zuschlagen, hilft letzten Endes nur noch die vollständige Färbung der Haare.

Tönungen als Erste Hilfe Maßnahme

Die wohl sanftesten Methoden gegen die ersten grauen Haare sind Schaumtönungen. Sie sind so sanft, dass sie fast wie eine Haarkur wirken. Natürlich gibt es auch noch den Stylingschaum, der in verschiedenen Farben getönt ist. Doch ein Stylingschaum ist mit der nächsten Haarwäsche wieder aus den Haaren gewaschen und beim Schwitzen kann das Haar abfärben, dies ist besonders ärgerlich, wenn man am Morgen die Farbe auf einem guten Kopfkissen wiederfindet. Eine Schaumtönung hält ein wenig länger, je nach Farbton und Vorschädigung des Haares. Gleichzeitig ist die Schaumtönung auch als Haarpflege günstig für das Haar. Hier ist allerdings ein geschädigtes Haar ausnahmsweise einmal im Vorteil, da eine Schaumtönung sich in aufgerautem Haar länger hält. Die Schaumtönung hält im besten Fall nur etwa vier bis sechs Wäschen lang. So kann man aber auch leichter mal ein Experiment wagen bei einer Tönung, da sich alles mit einigen Wäschen wieder berichtigen lässt.

Etwas länger und intensiver tönt eine Geltönung die Haare. Doch eine dauerhafte Grauabdeckung ist auch mit ihr nicht zu erreichen. Außerdem lässt sie sich von Laien allein zu Hause schlechter auftragen, da sie schnell tropft und herunterläuft. Die meisten Intensivtönungen sind in Gelform erhältlich und halten unterschiedlich lang, was auch wiederum an dem gesundheitlichen Zustand der Haare liegt. Bei den Geltönungen gibt es auch extreme Farbvarianten, die zumindest in blondem Haar auch recht knallige Ergebnisse bringt. Eine punkige blaue oder pinkfarbene Strähne lässt einen ergrauenden Pony recht überzeugend wieder jung wirken.

Dauerhaft Farbe in graues Haar bringen

Wenn das Grau noch nicht komplett den Kopf erobert hat, kann man mit Strähnchen in einem der Naturfarbe nahen Ton die Zeit noch etwas zurückdrehen. Dazu werden von dem Friseur entweder Foliensträhnen oder bei sehr kurzem Haar auch Kammsträhnchen gezogen. Bei Strähnchen sollten alle Selbstversuche lieber unterbleiben, da es leicht zu großen Klecksen und Flecken führen kann, wenn Strähnchen nicht professionell gezogen werden. Da die Strähnchenfarbe ebenso intensiv wirkt wie eine deckende Haarfarbe ist hier ein Fehlversuch nur schwer wieder zu berichtigen. Eine Kokosöl Haarpflege hilft dem Haar, nach dem Strähnen wieder gesund zu strahlen. Genauso wie die nachfolgend beschriebene dauerhafte Haarfarbe müssen auch die Strähnchen wieder herauswachsen.

Eine dauerhafte Färbung deckt zuverlässig graue Haare ab. Damit dies so unsichtbar wie möglich passiert, ist die Wahl des passenden Farbtons absolut entscheidend. Auch wenn man vielleicht von Natur aus ein ganz normales Mittelbraun getragen hat, sollte man beim Abdecken von grauem Haar mindestens zwei Töne heller färben. Beim ersten Versuch kann man lieber eine etwas zu helle Farbe wählen, da eine dunkle Farbe den Teint blass und krank wirken lässt. Lieber kann man beim nächsten Mal dann eine Nuance dunkler färben, als gleich zu dunkel zu werden. Einige Pflegetipps für Haare, die häufiger gefärbt werden sollten aber beherzigt werden, da diese doch etwas Hilfe benötigen, um gesund zu bleiben. Dazu gehört auch die ausschließliche Verwendung von Haarpflege ohne Alkohol.