Fast über Nacht erschienen immer mehr Prominente plötzlich wieder mit Lockenköpfen auf den roten Teppichen der Welt. Doch die neue Dauerwelle wirkt sehr natürlich und man überlegt, ob diese oder jene Dame vielleicht von Natur aus ein Lockenköpfchen ist. Nicht jeder Lockenkopf ist natürlich dauerhaft verändert, viele nutzen wieder verstärkt einen Lockenstab oder verwenden Papilloten und die verschiedensten Lockenwickler. Doch die ganze Mühe ist spätestens bei der nächsten Wäsche wieder dahin und mit der Zeit finden immer mehr Kundinnen wieder zurück zum dauergewellten Haar. Wer jedoch versucht mit Haarbürste und Föhn Locken mit ausreichender Sprungkraft zu erzeugen, wird sich sicher sehr abmühen und die Haare auf Dauer eher schädigen, als wenn er eine dauerhafte Locke in die Haare bringt.

Die Dauerwelle heute hat erfreulicherweise überhaupt keine Ähnlichkeit mehr mit der Minipli, die es in den achtziger Jahren gab. Damals trugen sogar die Herren eine kräuselige helmartige Haarpracht, die offenbar nicht einmal durch ein Erdbeben zu erschüttern war. Bestes oder schlimmstes Beispiel war neben Sepp Maier sicher Rudi Völler, der dank der zu starken Dauerwelle den Spitznahmen Tante Käthe abbekam, den er bis heute nicht wieder losgeworden ist, obwohl seine Frisur inzwischen natürlichere Formen angenommen hat. Dank der heute sanfteren Wellen wachsen die krausen Löckchen nicht mehr über Monate heraus und hinterlassen auch nicht mehr die früher so typischen krisseligen Spitzen bei ansonsten glatten Haaren.

Weich fallende Locken mit Volumen

Wie beschrieben, ist die Dauerwelle heute nicht mehr von kleinen Locken geprägt, sondern sie lebt regelrecht Volumen. Große geradezu fröhliche Locken, die nach einigen Wochen wieder nach und nach verschwinden, statt wie früher langwierig herauszuwachsen. Dieses Ergebnis wird mit besonders großen Wicklern erzielt. Möchte man dennoch etwas mehr Krause im Haar haben, können kleinere Wickler genutzt werden und das Herauswachsen wird dann mit einer Ansatzdauerwelle unsichtbar gemacht. Dazu wird nur der nachgewachsene glatte Teil der Haare erneut gewellt, sodass die Haare wieder komplett gelockt sind und die Spitzen nicht erneut gelockt werden müssen. Denn jede neue Behandlung von bereits chemisch behandelten Haaren bringt eine gewisse Schädigung mit sich.

Zwar kann man heute in ziemlich jedem Haar eine Dauerwelle legen, doch sinnvoll ist es beispielsweise bei einer auch nur ganz leichten Naturkrause nicht. Diese lockt sich durch die Dauerwelle meist so stark, das wir wieder bei den oben erwähnten Minilocken aus den achtziger Jahren wären. Auch sehr langes Haar eignet sich nicht gut für das Dauerwellen, da die Locken sich schnell wieder aushängen und das lange Haar zu sehr geschädigt wird. Nicht verzichten muss man heute bei gefärbtem Haar auf die haltbaren Locken. Die Produkte sind in den letzten Jahren immer weniger aggressiv geworden und meist wird sogar die Einwirkzeit bei gefärbtem Haar verkürzt.

Erhöhter Pflegebedarf für Locken

Eine Dauerwelle hat große Vorteile für ihre Trägerin, sie benötigt aber auch mehr Pflege als glattes unbehandeltes Haar. Egal wie man die Haare pflegt, es sollte in jedem Fall Haarpflege ohne Alkohol ausgewählt werden, da der Alkohol auf lange Sicht die Haare stark austrocknet. Jede chemische Behandlung greift zwangsläufig die Haare an. Die Substanzen der chemischen Produkte dringen in die Haare ein und öffnen die Schwefelbrücken, damit das Haar sich formen lässt. Mit der Fixierung, die nach der Behandlung angewendet wird, schließt der Friseur die Schwefelbrücken schließlich wieder. Großer Vorteil für Frauen mit leicht fettender Kopfhaut ist bei dauergewelltem Haar die Reduzierung des Nachfettens. Doch die Spitzen, die ohnehin am meisten beansprucht werden bekommen vom Kopfhautfett sowieso nichts ab und müssen besonders stark mit sehr pflegenden Produkten behandelt werden. Hier darf sogar mit Haaröl gearbeitet werden.

Haarpflege Produkte für dauergewelltes Haar dürfen und müssen mehr pflegende Stoffe enthalten. Pflegeprodukte, die bei normalem und gesundem Haar sofort zu schlaff herunterhängendem Haar führen würden, weil sie ganz einfach zu schwer sind, bei dauergewelltem Haar sind sie gerade ausreichend. Ein pflegendes Shampoo mit der entsprechenden Pflegespülung ist natürlich Pflicht. Je nach Zustand des Haares ist etwa zweimal im Monat eine gute Haarkur für strapaziertes Haar nötig. Zusätzlich sollten die Haarpflegeprodukte einen Lichtschutzfaktor aufweisen, da das behandelte Haar sehr empfindlich auf die Sonne und das Solarium reagiert. Besonders wichtig ist vor dem Trocknen der Haare eine Soforthaarkur, die im Haar verbleibt. Sie schützt die Haare beim Föhnen und Stylen vor weiteren Schäden und sollte nach jeder Wäsche in die Haare einmassiert werden. Benutzen sie besonders bei dauergewelltem Haar niemals ein Peelingshampoo, dies würde das Haar zu sehr aufrauen und austrocknen.