Wer bewusst auf Silikone, Parabene oder Mineralöle verzichten will, greift gern zu Naturkosmetik für die Haare. Die Produkte basieren meist auf pflanzlichen Inhaltsstoffen, die zum Teil schon seit Jahrhunderten für ihre Wirkung bekannt sind. Doch viele Hersteller entdecken zunehmend auch Zutaten mit exotischem Touch für Ihre neuen Pflegelinien.

Was steckt drin?

Traditionell gibt es zahlreiche pflanzliche Wirkstoffe, die gezielt in der Haarpflege eingesetzt werden. Die Kamille war bereits im Alten Ägypten als Pflanze des Sonnengottes Ra hoch geschätzt. Sie hat ihren entzündungshemmenden und desinfizierenden Einfluss über Jahrtausende hinweg bewiesen und ist jetzt hauptsächlich in Pflegeserien für blondes Haar zu finden. Auch Sprays zur sanften Haaraufhellung setzen auf Kamillenzusätze. Schon in alten Klosterschriften erwähnt wurde auch die Brennnessel. Sie wird heute vornehmlich in Shampoos und Haarwasser gegen Schuppen oder rasches Nachfetten eingesetzt.

Erst seit neuerer Zeit hingegen bieten europäische Shops Produkte mit Arganöl an. Der teure Rohstoff zeigt seinen wahren Wert bei der Anwendung auf Haar und Kopfhaut, die er mit Vitamin E versorgt. Das Öl des marokkanischen Arganstrauchs wird oft in Kuren für trockenes Haar verarbeitet. Eine andere Nutzpflanze war lange verpönt, kommt inzwischen aber durch Züchtungen ohne Rauschwirkung wieder zu neuen Ehren: der Hanf. Spülungen auf Basis seines Öls enthalten essentielle Fettsäuren, die das Wachstum stimulieren und Feuchtigkeit im Haar einschließen sollen.

Diskussion ums Tierwohl

Bis heute unterliegt die Herstellung von Naturkosmetik für die Haare keinem einheitlichen Standard. Wenn Sie Ihre Shampoos, Spülungen, Haarkuren oder -tönungen aussuchen, können Sie jedoch auf zertifizierte oder mit entsprechenden Labels gekennzeichnete Naturkosmetik achten. Solche Produkte kommen ohne Tierversuche aus.

Als Streitpunkt erweisen sich mit wachsendem Interesse am veganen Lebensstil die tierischen Inhaltsstoffe, die manche Hersteller noch immer in natürlicher Haarpflege einsetzen. Es handelt sich um Zutaten, für die zwar kein Tier getötet, vielleicht aber entgegen seiner Natur gehalten oder behandelt wird. Wenn Sie deshalb Produkte ohne Lanolin aus Schafswolle, Milchbestandteile oder Bienenhonig bevorzugen, sollten Sie vegane Naturkosmetik kaufen. Sie enthält ausschließlich pflanzliche Rohstoffe.